Petition – bis 18. Februar 2024

Wissenswertes


Fragen & Antworten

Warum ist ein Verbot von fossiler Werbung nötig?

Durch Werbung für fossile Produkte wird deren Konsum normalisiert, was die Klimakrise weiter anheizt.

Obwohl immer extremere Katastrophen wie Dürren oder Überflutungen zunehmen, bleibt die fossile Industrie bei ihrem Geschäftsmodell und versucht durch große Werbe- und Sponsoring-Ausgaben, trotzdem neutral oder gar positiv wahrgenommen zu werden. Das Ende von fossiler Werbung kann diese Beeinflussung reduzieren.

Ein Vorteil der Maßnahme ist, dass mit ihr keine Kosten verbunden sind, und sie ohne lange Vorlaufzeiten eingeführt werden kann.

Ist ein Verbot nicht ein Einschnitt in die Meinungsfreiheit?

Werbung ist ein exklusives Medium, über das nur jene kommunizieren können, die es sich leisten können. Meinungsfreiheit ist hingegen ein Menschenrecht, das allen zugänglich sein muss, weshalb es einen grundsätzlichen Widerspruch zur Werbung gibt. Relevant ist hier vielmehr das europäische Wettbewerbs- und Handelsrecht.

Ein direktes Vorbild ist das Verbot von Tabakwerbung: Diese Art der Werbung wurde wegen gesundheitlicher Risiken des Produktes verboten. Dieses Kriterium erfüllt auch fossile Werbung, weshalb es keine rechtlichen Bedenken gegen deren Verbot gibt.

Eine umfassende Analyse der Rechtssituation findet sich hier.

Reicht es nicht, Greenwashing zu verbieten?

Glücklicherweise folgen auf europäischer Ebene strengere Regeln für Greenwashing, aber diese Regelungen gegen Irreführung erreichen nur einen Teil des Problems. Auch jene Werbung, die ein schädliches Produkt nicht als „grün“ oder „nachhaltig“ darstellt, bewirbt trotzdem etwas Schädliches. Fällt der Kaufanreiz für schädliche Produkte weg, kaufen wir sie seltener.

Was ist mit fossiler Werbung und fossilem Sponsoring gemeint?

Hauptsächlich zählt zu fossiler Werbung jene für Autos, Flüge und Kreuzfahrten, aber ebenso jene für fossile Konzerne.Wichtig ist dabei, dass – wie bei Tabakwerbung – nicht die Produkte oder Unternehmen an sich, sondern der Kaufanreiz und die Außenkommunikation eingestellt wird.

Was kann ein Verbot erreichen?

  • Reduktion des Kaufanreizes: Wenn der Kaufanreiz für fossile Produkte wegfällt, so reduziert sich der Verbrauch und auch die damit verbundenen Emissionen.
  • Ende der Schönfärbung: Wenn fossile Konzerne ihre Tätigkeiten nicht mehr positiver darstellen dürfen als sie sind, verlieren sie an Einfluss über unsere Kaufentscheidungen.
  • Bekenntnis zu ambitionierter Klimapolitik

Das Verbot kann nicht andere Maßnahmen ersetzen, aber diese gut ergänzen.

Ist ein Ende von fossiler Werbung nicht utopisch?

Ob Amsterdam oder Sydney: In den vergangenen Jahren wächst weltweit die Liste, die Verbote für fossile Werbung realisiert haben, schnell an, und es ist eine Frage der Zeit, bis erste Länder entsprechende Gesetze implementieren.

Eine Initiative erreichte zudem 353.103 Unterschriften, die diese Maßnahme für die gesamte EU forderte. Es ist daher eher utopisch zu denken, dass fossile Anreize weiterhin unreglementiert möglich bleiben werden.

Wieso diese Skepsis gegenüber Werbung und Sponsoring?

Während Werbung meist den Verkauf eines Produktes zum Ziel hat, geht es bei Sponsoring meist um das Image einer Firma oder Marke, die durch die Unterstützung einer Kultur-, Sport- oder anderen Veranstaltung aufpoliert werden soll.

Das wirkt auf den ersten Blick gut, da so Events mitfinanziert werden, aber das zu dem Preis, dass die Events dadurch dazu beitragen, schädliche Produkte zu legitimieren.

Wieso Graz?

In Österreich wurde fossile Werbung und fossiles Sponsoring bisher kaum beachtet und so wichtiges Potential außer Acht gelassen. Obwohl der erste Klimaschutzplan der Stadt ambitionierte Ziele beinhaltet, fehlt darin noch die Emissionsreduktion auf Konsumebene durch Werbung.

Die Stadt Graz bietet sich als Vorreiterin im Land an, da sie aktuell eine ernstzunehmende Klimaschutzpolitik verfolgt und Vorbild für andere Städte oder bundesweite Regelungen sein kann.

Was ist mit anderer klimaschädlicher Werbung?

Uns ist bewusst, dass auch andere Kategorien wie Produkte aus (Massen-)Tierhaltung sich negativ auf das Klima auswirken. Aus gutem Grund spricht sich der österreichische Klimarat für eine starke Reduktion bzw. ein Verbot klimaschädlicher Werbung aus (PDF, S. 69).

Wir fokussieren mit dieser Kampagne jedoch auf fossile Werbung, da sie den schlechtesten Einfluss in dieser Kategorie hat.